Samstag, 25. August 2012

6000km geradeaus

Von Darwin aus ging es auf einen kurzen Abstecher in den viel empfohlenen Litchfield NP, der angeblich noch besser als Kakadu sein soll. Also ich würde sagen, das ist auf jeden Fall ein bisschen hochgegriffen und bestimmt wäre es auch schöner gewesen, wenn wir nich an einem Sonntag dagewesen wären. Da Darwin nur etwas mehr als 100km entfernt ist, ist der Park nämlich ein beliebtes Wochenendausflugsziel und war vollgestopft mit schreienden Kindern und dicken australischen Eltern. Außerdem wurde ich von einem Fisch gebissen, der meine Mückenstichborke wohl sehr appetitlich fand. Es war teilweise so voller Leute, dass man auf dem Parkplatz gar keinen Platz mehr gekriegt hat, dementsprechend waren Fotos von den zugegebenermaßen wunderschönen Wasserfällen ohne Leute im Vordergrund auch sehr schwierig (ich habs trotzdem fast bei jedem hingekriegt, eine Ausnahme).



Glücklicherweise haben wir ja aber unseren 4WD und so konnten wir den Menschenmassen entfliehen und über eine ungeteerte Straße mit weiteren diesmal teilweise wirklich abenteuerlichen Flußdurchfahrten auch zu abgelegeneren Wasserlöchern und -fällen kommen. Das Video von der Flußdurchfahrt, wo wir auf deren anderen Seite fast nicht den Berg hochkommen ist sehr unterhaltsam und wir hochgeladen sobald wir in Townsville sind (morgen oder übermorgen).

Bei so einer Flußdurchfahrt hängt dann auch gerne mal der Auspuff im Wasser und leider ist die Auspuffdichtmassen, die wir gekauft hatten nicht wasserdicht, also war unser Auto danach auch wieder schön laut. Das wäre nicht weiter tragisch gewesen, wenn wir nicht in Elliott (unter Mataranka) in eine Polizeikontrolle geraten wären. Aus irgendeinem Grund wurde unser Riss in der Windschutzscheibe dann auch noch bemängelt und wir bekamen eine so genannte Defect Notice an die Scheibe geklebt. Man hat dann 28 Tage Zeit die Schäden zu reparieren und das Auto bei der Polizei oder dem MVR (Tüv im NT) vorzuführen. Wir haben natürlich gleich erstmal wieder ein bisschen Panik geschoben wegen der SChweißstelle, weil wir ja nicht wissen, ob das beim Tüv ein Problem ist. Nach Rücksprache mit dem netten Mechaniker, der unseren Auspuff repariert und geschweißt hat (wir hatten noch ein Loch drinne von dem wir bis dato gar nichts wussten), haben wir dann beschlossen erstmal zum Uluru zu fahren und es bei der dortigen Polizeistation zu probieren.

Das hat auch tatsächlich funktioniert. Der unmotivierteste Polizist aller Zeiten kam mit nach draußen, klopfte einmal gegen die Windschutzscheibe, ging dann in Zeitlupe auf die Kniw um sich den Auspuff anzugucken (ds Loch im Mitteltopf hätten wir gar nicht schweißen lassen müssen, er hat sowieso nur kurz geguckt, ob das irgendwas silber glänzt und das dann als repariert hingenommen) und bat uns dann die Motorhaube zu öffnen. Kurzer Schreckmoment, weil wir dachten er überprüft jetzt wirklich noch was, aber er wollte nur die Fahrgestellnummer aufschreiben. Hinter seinem Zettel hatte er übrigens auch noch ne Checkliste, die er aber nicht durchgegangen ist, sondern vermutlich hinterher einfach nur abgehakt hat. Wir bezahlten 40$ und der blöde gelbe Zettel verschwand wieder von der Scheibe.

Nachdem das Problem gelöst war, konnten wir uns den Uluru und die Kata Tjuta angucken und zum Kings Canyon hochfahren. Alles sehr schön und beeindruckend groß, wenn man daneben steht. Wir sind einmal um den Uluru rumgelaufen (10km) und haben uns einen Sonnenaufgang angeguckt.





Dann war ja noch mein Geburtstag mit dem Dinner udner the stars. Leider war an dem Tag gerade halber Sandsturm, weswegen es kein typisches rotes Leuchten bei Sonnenuntergang gab, da müssen wir wohl nochmal wiederkommen...
Das Dinner war dafür sehr unterhaltsam. Wir saßen an einem internationalen Tisch mit einem Engländer, drei Italienern, einem Ami und einer Australierin und es gab viel Wein. Unser Tisch war fast der letzte, der ans Büfett durfte, was dazu führte, dass wir vorher zu unserer Unterhaltung sehr viel Wein trinken mussten. Weiteres könnt ihr euch sicher denken. Nachdem wir uns gegenseitig versucht haben Trinksprüche in allen möglichen Sprachen beizubringen wurden wir das erste Mal ermahnt (Watch your language - in amerikanischen Trinsprüchen kommt anscheinend höufiger Mal das word motherfucker vor) und am Ende wurde uns irgendwie auch kein Wein mehr serviert, so dass wir uns mehrfach selber bedienen mussten, was auch verboten war. Im Bus haben die Italiener die ganze Zeit irgendwelche Dinge gesungen, alle haben mit den Händen an die Decke gehauen und ein Nothammer ist aus der Halterung gefallen, was anscheinend beim Fahrer Alarm auslöst. Florian war das alles sehr peinlich und ich vermute er war froh, als der Amerikaner in der Bar dann rausgeflogen ist und wir ins Bett gehen konnten. (Dazu muss man sagen, dass man sich hier nicht daneben benehmen muss, um rauszufliegen, laut Gesetz dürfen Betrunkene sich nicht in Bars aufhalten, wenn ihr das jetzt unlogisch findet, herzlich willkommen im Club, ich dachte immer Bars sind die perfekten Orte für Betrunkene, aber anscheinend nicht überall auf der Welt).



Naja, das Dinner war vor 3 Tagen und seit dem sind wir jeden Tag 8 Stunden Auto gefahren und es war unglaublich langweilig. Ich habe schon 2 Bücher gelesen und wir sind beide sehr froh, dass mittlerweile der Tempomat funktioniert, sonst wäre es wahrscheinlich noch blöder gewesen. Jetzt nur noch 1 1/2 Tage so weitermachen, dann sind wir schon in Cairns und fahren vielleicht erstmal ein paar Tage kein Auto.

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