Freitag, 10. August 2012

32°C, 20.000 Jahre und 65cm

In Katherine angekommen (die erste Stadt im Northern Territory) sind wir, da es hier ja schön warm ist, erstmal gleich zu den warmen Quellen schwimmen gefahren. Außentemperatur ca. 30°, Wassertemperatur 32°.
Das Wasser war kristallklar und man hat eigentlich nur gefroren, wenn man raus gegangen ist.

Mehr gibt es in Katherine dann aber auch nicht zu sehen und der nächste Stopp war Nitmiluk National Park.
Mittlerweile tauchen auch überall wo Wasser ist Krokodil-Warnschilder auf. Wir sind jetzt bei den "Salties" angekommen. Hier gibt es Exemplare bis 6 Meter und über 50 Jahre alt. Der wichtigste Unterschied zu den Süßwasserkrokodilen für uns: Menschen stehen bei Salties durchaus auf der Speisekarte, wenn sie serviert werden.
Also nur noch schwimmen gehen, wenn es erlaubt ist.
So geschehen in Nitmiluk. Es gibt zwar immer noch den Hinweis, dass sich mal ein Krokodil in die Wasserlöcher verlaufen könnte und man natürlich auf eigene Gefahr schwimmen geht, aber da sie hier auch noch andere, leckerere Menschen im Wasser tummeln an denen bestimmt mehr dran ist als an mir, sind wir waghalsig ins Wasser gegangen und bestimmt 200m auf die andere Seite zum Wasserfall geschwommen.

Ein kleiner Walk ging noch weiter hoch, zu mehr Schwimmmöglichkeiten an mehr Wasserfällen.
Allgemein ein schöner Campingplatz an einem schönen Fluss...
Nach dem kleinen Zwischenstopp in Nitmiluk also weiter in den Kakadu National Park. Ziemlich Groß... Er hat eine Größe von 19.804 Quadratkilometen.
Besondere Merkmale: Wasserfälle und überdurchschnittlich viel Rockart von Aboriginals bis zu 20.000 Jahre alt.
Das erste was wir zu sehen kriegen sind die Gonlum Falls. Da hier gerade Winter ist und damit Trockenzeit, hält sich das Wasser, was im Moment an so einem Wasserfall runter kommt, in Grenzen.
Auch hier gibt es wieder einen Walk nach oben zu einem kleinen Pool in dem schwimmen kann.
Bei den Temperaturen und dem Aufstieg kann man das auch gut gebrauchen!
Sowas wie Wolken haben wir hier auch noch nicht gesehen...
Am nächsten Tag haben wir uns "Yellow Water" angeguckt. Nein, nicht nur gelbes Wasser, sondern ein Feucht-/Sumpfgebiet mit eben diesem Namen.
Vögel, Fische, Schildkröten und Tausende von Mücken sobald man sich irgendwo in den Schatten stellt.
Um unsere gschweißten Stellen und den reparierten Auspuff nochmal einer ordentlichen Prüfung zu unterziehen sind wir dann eine 60km lange unbefestigte Straße zu den Twin- und Jim Jim Falls gefahren.
Zu erst also die Twin Falls. Und weil die Schotterpiste mit den "Currogations" (übersetzt Bodenwellen, aber nicht mal hier, mal da eine, sondern im Abstand von 10 bis 30 cm kontinuierlich über mehrere Kilometer) nicht schon genug waren für unser armes Auto gab es auch noch etwas tiefere Flußdurchfahrt von 65cm Tiefe.
Das hört sich erstmal nicht viel und ist es im Grunde auch nicht, aber es kommt über die Unterkante der Türen und wenn dann die hinteren Türen nicht dicht sind, hat anschließend ein Sumpfgebiet im Auto... Und überraschender Weise trifft diese Eigenschaft auf unsere Türen zu! Und wie sich herausgestellt hat, ist die Auspuffdichtmasse nicht wasserfest und verflüssigt sich spontan wieder bei Wasserkontakt...
Naja, ansonsten war die Durchfahrt kein Problem... Kein Wasser im Luftfilter und keine Krokodile die uns an den Reifen nagen, Auto war hinterher halt nur wieder ein bisschen lauter.

Der nächste Abschnitt ist dann mit einem Boot zu überqueren. Gefahren von Dallas (ob die Eltern wohl viel Fernseh geguckt haben?) vorbei an einem "harmlosen" Süßwasserkrokodil und einer Salzwasserkrokodilfalle zu den Twin Falls.
Noch über ein paar Steine geklettert und schon ist man an dem Wasserfall angekommen. Hier kommt auch direkt viel Wasser runter, dafür das Trockenzeit ist. In der Regenzeit kann man hier auch nur noch rüberfliegen.
Damit haben wir den Süden und den Abschnitt mit den Wasserfällen gesehen.
Jetzt hieß es noch Rockart bewundern. Den Punkt, auf den Sandra schon seit 6 Monaten wartet. (Man erinnere sich an die Grampians. Eine kleine Zeichnung nach stundenlanger Suche...)
Also jetzt zu etwas dichter bemalten Felsen!
Hier gibt es also die verschiedenste Bilder zu begutachten. Angefangen bei der Speisekarte bis hin zu verschieden Spirits und Ancestors. Viele Bilder haben natürlich auch eine entsprechende Geschichte dahinter. Da diese den Aborignals aber heilig sind, sind die kompletten Geschichten für Touristen und weiße Australier nicht zugänglich. Aber es gibt die Variante für aboriginal Kinder und ich denke das reicht auch für uns, um zu verstehen worum es geht.
In dem entsprechenden Fotoalbum hat Sandra bei den Bildern die jeweiligen Geschichten als Kommentar hinzugefügt. Hier soll erstmal nur ein Bild reichen.
Östlich des Parks liegt Anrhem Land.
Ein Teil des Landes welcher nur Aboriginals zugänglich ist oder mit einer Genehmigung für welche man einen entsprechden Grund braucht, warum Arnhem Land betreten möchte.
Für uns und viele andere Touristen reicht hier die Angabe, das Art Center in Oenpelli besuchen zu wollen und die entsprechende Gebühr von 16$ p/P.
Hier haben wir eine kleine Führung gekriegt und gesehen, wie die Künstler in akribischer Kleinarbeit ihre Bilder malen.
Teilweise an einem Bild bis zu zwei Monaten.
Wir haben auch unser erstes Kunstobjekt erstanden. Wenn auch nur ein kleines. Aber bei Preisen von 3000$ und mehr für größere Gemälde hätten wir ansonsten auch gleich nach Hause fliegen können.




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