Donnerstag, 8. Dezember 2011

Walhalla


Die letzten Tage haben wir in Walhalla verbracht, einer kleinen ehemaligen Goldgräberstadt mit mittlerweile nur noch 17 Einwohnern (inklusive der Leute, die auf der anderen Bergseite wohnen, also im „Vorort“). Früher hatte sie aber mal über 4000 Einwohner und eine riesige Goldmine und war eines der bedeutendsten Industriezentren der Region. In den Bergwerk liegt übrigens immer noch massig Gold, wenn also jemand eine umweltfreundliche und billige Methode erfindet Arsen aus dem Grubenwasser herauszufiltern, kann er hier nochmal richtig reich werden. In Walhalla gabs auch wieder einen Umsonst-Campingplatz und diesmal hatten wir auch richtig viele „Nachbarn“, mit denen wir uns gleich angefreundet haben. Neben uns hat eine Familie mit ihrem Wohnwagen gecampt, die auch gerade ein Jahr durch Australien reisen, die hatten voll süße Kinder, die sich gleich mit Scotty angefreundet haben und gemeinsam mit ihm Stöckchen ins Feuer geworfen haben. Mit denen haben wir dann zwei Abende Lagerfeuer gemacht und (Light)-Bier getrunken und Damper gegessen. Das ist Brot, das man im Feuer macht. Sehr lecker und voll australisch, wenn man meinem Buch über australische Traditionen und Gebräuche kauft, was ich mir gekauft habe. Obwohl da drin steht, dass man es ohne Hefe macht und wir haben es mit gemacht, aber wahrscheinlich hatte einfach niemand Lust den Teig 40 Minuten lang zu kneten. 


Tagsüber sind wir dann durch den Ort gelaufen und haben uns die ganzen Schilder durchgelesen über Sachen, die da mal gestanden haben. Außerdem haben wir das ehemalige Postamt besichtigt, was eigentlich nur am Wochenende auf hat, aber die Frau, die da ehrenamtlich arbeitet hat es extra für alle Campingplatzbewohner aufgemacht, weil sie so begeistert davon ist. Sie hat uns ganz begeistert erzählt, dass die alten Tapeten vorsichtig abgemacht wurden, damit „Archäologen“ (alle Leute, die was untersuchen, was älter als 100 Jahre alt ist, sind anscheinend Archäologen) die unterschiedlichen Tapetenschichten (3!) freilegen konnten und herausfinden konnten aus welcher Zeit die stammen.


Auf dem Friedhof von Walhalla haben wir dann auch unser erstes (noch-)lebendiges Wombat gesehen. Es war leider schon ziemlich am Ende, von Fliegen umschwirrt und hatte auch kaum noch Haare. Laut der Frau in der Post (der aktuellen, die noch in Betrieb ist) hat sie wohl schon jemanden angerufen, der das demnächst einschläfern wird. Schade, ich hoffe, das nächste Wombat, was wir sehen wird ein etwas glücklicheres und gesünderes sein.


Naja und dann hab ich mir noch eine Jacke gekauft. Ich habe aufgegeben! Die ganze Zeit hab ich gefroren und mir gesagt: „Nein, du kaufst keine Jacke, es wird bestimmt bald wieder warm.“ Wurde es aber nicht. Gestern hab ich dann eine Jacke gekaut und ratet mal – es war der erste richtig warme Tag seit langem – mal wieder 30°C und heute auch. Ich hab die Jacke gestern Abend aus Protest trotzdem angezogen. 

Und dann ist noch was Tolles passiert, aber das kann Florian erzählen…

1 Kommentar:

  1. Tschakaaa! Du wirst die Jacke eines Tages brauchen und andere werden neidisch sein. Also, ich könnte eine solche brauchen, weil es arschkalt in Deutschland geworden ist. Wir müssen immer soviel Glühwein tinken, um uns warm zu halten, ist echt fies ;-). mfG Matze

    AntwortenLöschen